Michel Foucault

frz. Philosoph und Psychologe; Professor am Collège de France 1970-1984; Veröffentl. u. a.: "Wahnsinn und Gesellschaft", "Die Ordnung der Dinge", "Archäologie des Wissens", "Überwachen und Strafen", "Sexualität und Wahrheit"; gilt als prägender Denker der Postmoderne (Diskursanalyse, Poststrukturalismus)

* 15. Oktober 1926 Poitiers

† 25. Juni 1984 Paris

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 41/2016

vom 11. Oktober 2016 (fl), ergänzt um Meldungen bis KW 10/2023

Herkunft

Paul Michel Foucault wurde 1926 im westfranzösischen Poitiers geboren und wuchs in einer angesehenen, katholischen Arztfamilie mit seiner älteren Schwester Francine und dem jüngeren Bruder Denys auf. Er widersetzte sich dem elterlichen Wunsch, wie sein Vater Chirurg zu werden, und legte als 17-Jähriger den väterlichen Vornamen Paul ab.

Ausbildung

F. besuchte das Gymnasium "Henri IV" in Poitiers und das katholische Collège Saint-Stanislas in Paris, wo er 1943 das Abitur ablegte. Nach einem zweijährigen Vorbereitungskurs schaffte er im zweiten Anlauf die Aufnahmeprüfung zur Pariser Elitehochschule École Normale Supérieure (ENS), wo er ab 1946 Philosophie studierte, u. a. bei dem marxistischen Theoretiker Louis Althusser. F. erwarb sich einen Ruf als "sarkastischer Geist" und als "penibles Arbeitstier" (vgl. SZ, 11.10.1986), gleichzeitig ...